Er ist ein "Hidden Champion" mit einem echten Imageproblem: Der Korn. Der zumeist klare Brand aus Getreide ist eine deutsche Spirituose mit mindestens 32 Prozent Alkoholgehalt und einer über 500-jährigen Geschichte. Warum er lange Zeit als "billiger Arbeiterschnaps" verpönt war, lässt sich nicht mehr so ganz nachvollziehen. Dabei ist der Korn oder Kornbrand ein qualitativ hochwertiges Erzeugnis mit eigenem Reinheitsgebot - und er schart aktuell eine wachsende Fangemeinde um sich. Grund genug, sich die bewegte Geschichte dieses aromatischen Brands etwas genauer anzusehen.
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Eine kurze Begriffsklärung vorab: Der Titel "Korn" ist, wie erwähnt, an einen Alkoholgehalt von mindestens 32 Volumenprozent geknüpft. Erreicht der Alkoholgehalt die Marke von 37,5 Prozent darf sich die Spirituose "Kornbrand" nennen. Der "Doppelkorn" schließlich hat 38 Prozent. Alle drei Varianten dürfen nur aus den Getreidesorten Roggen und Weizen, Gerste und Hafer sowie Buchweizen hergestellt werden. Wobei die überwiegende Mehrheit aus Weizen oder Roggen gewonnen wird. Korn darf nur in Deutschland, in Österreich und in den deutschsprachigen Gegenden von Belgien produziert werden.
Seit über 500 Jahren gehört der Korn zur deutschen Trinkkultur.
Die zum Teil abenteuerliche Geschichte des Korn beginnt mit einer Steuer: 1507 wurde in der thüringischen Stadt Nordhausen erstmals eine Kornbrandsteuer eingeführt. Historiker vermuten, dass die damaligen Bierbrauer dahintersteckten, die um den Getreidepreis fürchteten, weil der Bedarf der Kornbrand-Konkurrenz die Körner verteuerte. Nach einen kurzzeitigen kompletten Verbot und folgender Regulierung, erlebte der Korn Mitte des 17. Jahrhunderts eine steile Karriere als bevorzugtes Getränk der gesellschaftlichen Oberschicht. 1789 wurde ein erstes Reinheitsdekret erlassen, das besagt, das dem Kornfeindestillat ausschließlich Wasser beigemischt werden darf und bis heute gilt. In den Wirren des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurde die Kornbrennerei immer mal wieder verboten: Wegen der Nahrungsmittelknappheit und später auch, weil Kupfer- und Messing-Kessel konfisziert und für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen wurden. Im Untergrund blühte derweil die Schwarzbrennerei ebenso wie eine unselige Panscherei, die das Image des Korns schwer beschädigte.
In der jungen Bundesrepublik Deutschland steigerten die Kornbrennereien ihre Produktion dann rasant - was die klare Spirituose vor allem in den 60erJahren zum "Volksschnaps" machte. Ausgesprochen beliebt wurde das sogenannte "Herrengedeck": Korn plus ein Glas Bier. Der mit Fruchtsaft aromatisierte Apfelkorn galt lange als "das" Partygetränk schlechthin. In den folgenden Jahrzehnten flachte die Beliebtheitskurve des Korns aus nicht eindeutig nachvollziehbaren Gründen ab. In jüngster Zeit mehren sich allerdings die Bestrebungen, den traditionsreichen und vielseitigen Brand (wieder) nach vorne ins Barregal zu stellen.
Getreide bildet die Grundlage eines jeden Korns
Die Herstellung von Korn beginnt mit dem Vermahlen des Getreides in der Schrotmühle. Durch die Zugabe von heißem Wasser entsteht eine Masse mit kleisterähnlicher Konsistenz, die sogenannte Sauermaische. Parallel dazu wird Malz produziert, zumeist aus Gerste: In Wasser eingeweicht bildet das Getreide bestimmte Enzyme, die später die in der Sauermaische enthaltene Stärke emsig in Zucker umwandeln. Aus der Kombination von Sauermaische und Malz wird so die Süßmaische. Die folgend zugesetzte Hefe vergärt den Zucker zu Alkohol. Erst an diesem Punkt beginnt das eigentliche Brennen. Der als Dampf entweichende Alkohol wird mehrmals destilliert, um nicht erwünschte Geschmacks- und Geruchsstoffe herauszufiltern. Korn wird mindestens zweimal, Doppelkorn öfter destilliert. Das finale, sogenannte Kornfeindestillat kommt auf rund 85 Volumenprozent Alkohol.
Das Destillat wird mit Wasser auf Trinkstärke verdünnt. Dabei bestimmen Art und Geschmack des Wassers logischerweise auch den Geschmack des fertigen Korns. Deshalb ist Quellwasser hier die bevorzugte Wahl. Hochwertige Kornbrände werden zur Ausbildung eines harmonischen Buketts vor der Verdünnung über Eichenholz gelagert - was ihnen eine leichte Farbnuance und geschmackliche Akzente verleiht.
Der Herstellungsprozess von Korn umfasst mehrere Arbeitsschritte.
Laut EU-Verordnung 110/2008 darf Korn weder aromatisiert noch sonst mit irgendwelchen Zusätzen versehen sein. Das unterscheidet ihn übrigens von der Trendspirituose Gin, die in der Regel zunächst einmal auch ein Kornbrand ist und erst durch die Weiterarbeitung mit Botanicals und Wacholder zu Gin wird. Und auch Wodka ist zumeist ein Kornbrand, die Kartoffelvariante hat an Bedeutung verloren. Das Korn-Reinheitsgebot verlangt zudem, dass nicht nur das Getreide aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Teile von Belgien) stammen muss, sondern dass auch die Herstellung nur ebendort stattfinden darf. Korn wäre deshalb bestens für ein Bio-Siegel und das Zertifikat "aus der Region" geeignet.
Wie erwähnt erfolgt die Klassifizierung in Korn, Kornbrand und Doppelkorn aufgrund des Alkoholgehalts. Grundsätzlich schmeckt deutscher Korn relativ neutral - ähnlich wie der Wodka. Feine Unterschiede lassen sich gleichwohl ausmachen:
Klassischerweise wird Korn pur getrunken
Pur, gekühlt, abgefüllt in einem schlanken Schnapsglas - das ist die klassische Variante, in der Korn genossen wird. Aber bei weitem nicht die einzige. Zwecks besserer Entfaltung des Aromas schwören viele Kornliebhaber auf den Genuss bei Zimmertemperatur. Darüber hinaus ist Korn ein Multitalent, wenn es um Kombinationen mit Erfrischungsgetränken geht: Er lässt sich super mit Cola und Limonaden, Energy Drinks und Eistee oder allen nur denkbaren Fruchtsäften mischen. Als Basis oder Zutat für Longdrinks und Cocktails ersetzt vor allen der Doppelkorn Wodka oder Gin mit Schwung und Verve. Leckere Beispiel dafür sind Korn Basil Smash und Korn Mule.
Also, einfach mal ausprobieren. In unserem Shop findest du eine exzellente Auswahl der traditionsreichen, deutschen Spirituose. Für deinen persönlichen Genuss: Pur, kalt oder temperiert oder als ganz neue Cocktailvariante.
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