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Von Gin und anderem Wahnsinn - Ginsanity im Portrait

08.11.2023
von Anastasia Hartleib
Von Gin und anderem Wahnsinn - Ginsanity im Portrait


Hätte jemand Dagmar Frangenberg vor 20 Jahren gesagt, dass sie einmal Brennerin wird – sie hätte denjenigen vermutlich für verrückt erklärt. Ziemlich genau so, wie ihre Freunde sie und ihren Mann Michael später für wahnsinnig erklärten, als sie davon erzählten, dass sie von einer eigenen Brennerei träumen. Doch wie das Leben manchmal so spielt, wird aus der absurdesten Idee Wirklichkeit. So wie bei Ginsanity.


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Dabei startet die Geschichte der Frangenbergs und ihrer Ginsanity Manufaktur eigentlich ganz woanders. Michael ist Direktor im Einkauf, Dagmar arbeitet damals als Autorin fürs Fernsehen und ist weltweit unterwegs. Die beiden haben eine kleine Tochter und leben in Köln. Und sie sind Anfang vierzig, als sie in eine waschechte Krise stolpern, die sie als Paar vor ziemliche Herausforderungen stellt. „Der Grundgedanke damals war, dass wir ein verbindendes Hobby finden, für das wir im wahrsten Sinne des Wortes wieder gemeinsam brennen können“, erzählt Dagmar Frangenberg.


Das verbindende Element finden sie im Gin. Schon vor ihrer Krise bringen die beiden regelmäßig Gins aus den gerade bereisten Ecken der Welt mit. Doch Dagmar ist oftmals vom puren Geschmack der Spirituosen enttäuscht. Also beginnt das Paar, zusammen zu destillieren – und sie merken schnell, wie eine neue Leidenschaft in ihnen wächst. Immer wieder tüfteln sie an neuen Rezepturen, optimieren den Brennvorgang, besuchen professionelle Brennereien – und finden über ihre ganz eigenen Gin-Kreationen wieder zueinander.


Die ersten Flaschen - bereits nach wenigen Stunden vergriffen


Die beiden stehen nun schon gute drei Jahre zusammen in ihrer Versuchsküche, die sie sich im Keller des Nachbarhauses eingerichtet haben, als es passiert. Ganz plötzlich, ohne Vorwarnung, tropft schließlich der perfekte Gin, ihr späterer The Classic Dry Gin, aus dem Kessel. Geschmacklich rund und trotzdem aufregend – und vor allem auch pur ein absoluter Genuss. Dagmar und Michael Frangenberg sind so begeistert von ihrer Kreation, dass sie sich einen Stand auf dem beliebtesten Straßenfest der Gegend sichern, um ihren Gin unter die Leute zu bringen. Die vorbereiteten Flaschen sind bereits nach wenigen Stunden vergriffen.


Dagmar und Michael Frangenberg haben über den Gin wieder zueinander gefunden - und sich den Traum einer eigenen Destillerie verwirklicht
Dagmar und Michael Frangenberg haben über den Gin wieder zueinander gefunden - und sich den Traum einer eigenen Destillerie verwirklicht


Zwar zeigen sich Freunde und Bekannte begeistert vom Gin der Frangenbergs – als Vollzeit Brenner sehen sie die beiden allerdings nicht unbedingt. Doch gerade Dagmar will sich nicht so leicht geschlagen geben und beschließt, den gemeinsamen Traum in die Tat umzusetzen. Die Versuchsküche zieht aus dem Keller des Nachbarhauses in eine alte Industriehalle und wird dort zur professionellen Destille. Ein Name ist auch schnell gefunden: Ginsanity. Eine Verbindung aus den Wörtern Gin und Insanity, Englisch für Wahnsinn. Schließlich wurden die beiden für ihren Traum oft genug für verrückt erklärt.


Noch heute tüfteln die beiden gemeinsam bis spätnachts an neuen Rezepturen


Heute zeigt sich: So verrückt war die Idee gar nicht – im Gegenteil. Dagmar und Michael haben nicht nur ihre Krise hinter sich gelassen. Dagmar hat zudem ihre Bestimmung hinter dem Brennkessel gefunden und kann heute von der Brennerei leben. Natürlich war es nicht immer leicht, sich als Laie und noch dazu als Frau in der immer noch stark männerdominierten Spirituosen-Szene zu behaupten. Doch im Rückblick ist jede Hürde heute ein weiterer Erfolg auf dem Weg zur eigenen, etablierten Marke.


Vor allem der Prozess des Brennens fasziniert Dagmar Frangenberg
Vor allem der Prozess des Brennens fasziniert Dagmar Frangenberg


Und auch, wenn Michael noch immer seinem ursprünglichen Job nachgeht, heißt das nicht, dass Ginsanity nur Dagmars Herzensprojekt ist. Neue Rezepturen entwickeln die beiden stets gemeinsam – meistens tüfteln sie bis spätnachts zusammen in der Küche. Immer nach dem Vorsatz: Denke außerhalb der Konventionen und pfeif auf vermeintliche Regeln. Ihr Ziel: purer, überraschender Genuss, der ohne künstlichen Schnickschnack und Zusätze auskommt.


Die Ergebnisse können sich schmecken lassen. Ob mit feinsten Kaffeebohnen versetzt, wie der Strong Coffee Gin, oder der aufregende White Truffle Gin, der mit weißem Alba Trüffel destilliert wird – oder, ihre neueste Kreation, die Harmless Hottie, ein komplett alkoholfreier Glühgin. Jede Ginsanity Kreation schmeckt nach Aufregung und Leidenschaft – und der kleinen Portion Verrücktheit, die es für Herzensprojekte braucht.


 

Über den Autor:

Anastasia Hartleib

Anastasia Hartleib

Katalog & Marketing Managerin

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Für mich geht nichts über das Entdecken kleiner Manufakturen. Ob das der Micro Craft Brauer aus Bayern oder die sächsische Brennerei ist, die es bereits seit Jahrzehnten gibt - hauptsache klein, regional verwurzelt und mit Sinn für's Handwerk!

  • Liebt: frische Luft, ihren Hund & Vinyl
  • Lieblingsprodukte: wechseln mit so ziemlich jedem Glas...
  • Empfehlung des Monats: Alkoholfreier Gin. Der Windspiel alkoholfrei holt den Frühling ins Glas!